Paarl [Drakenstein] in der Weinregion bei Kapstadt
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Paarl liegt, nur etwa 60 Kilometer nordöstlich von Kapstadt, im malerischen Berg River Valley und ist die drittälteste Gemeinde der europäischen Siedler in Südafrika. Seinen Namen verdankt Paarl zwei mächtigen Granitfelsen auf dem westlich der Stadt gelegenen Berg, da diese nach dem winterlichen Regen wie Perlen glänzen. Heute ist Paarl
mit etwa 90.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Kapprovinz, bedeutender Industriestandort in der Provinz Western Cape, Sitz der weltweit größten Winzereigenossenschaft KWV und gilt als Zentrum des südafrikanischen Obstanbau. Auf Grund der vielen historischen Häuser (der
verschiedensten Baustile), den zahlreichen Weingütern, den langen Eichen-Alleen sowie der wunderschönen Umgebung hat die Stadt ihren einstigen
Charme nicht verloren.
 2002 wurde Paarl mit dem benachbarten Wellington - im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform - vereinigt und diese neue Verwaltungseinheit erhielt den gemeinsam verbindenden Namen "Drakenstein" Local Municipality.
Geschichte von Paarl
Im Oktober 1687 wurde den ersten 20 Siedlern im Berg River Valley Land zugewiesen und dieser Ansiedlung gab Simon van der Stel (der damalige Kommandeur am Kap) den Namen Drakenstein.
Die Farmer begannen vor allem mit dem Obstanbau und erst später kam auch noch der Weinanbau hinzu.
Im Jahre 1688 folgten die aus Frankreich geflohenen Hugenotten und diese wurden in Stellenbosch aber vor allem in Berg River Valley untergebracht. Ein Teil davon erhielt Land in Drakenstein und auch südlich davon, in den nach ihnen benannte Franse Hoek. Obwohl die neu angekommen
Hugenotten zusammen siedeln wollten, wurden sie auf die vorhandenen Siedlungen der Buren verteilt.
Inzwischen lebten im Berg River Valley 170 Bewohner und diese gehörten aber noch immer zur Gemeinde Stellenbosch. Der Weg zur sonntäglichen Kirche war aber weit, man beantragte in Kapstadt die Gründung einer eigen Kirchen-Gemeinde und 1691 wurde unter Pastor Pierre Simond der
Kirchen-Gemeinderat von Drakenstein gebildet. Die ersten Gottesdienste fanden auf den verschiedensten Bauernhöfen statt, bevor 1694 eine kleine Holzkirche bei Babylons Toren (einer holländischen Farm, in der nähe des heutigen Simondium) errichtet wurde.
Die Kirche war für die Gemeinde im Tal bald zu klein, aber auch baufällig und musste mehrmals mit Geldern aus Kapstadt instand gesetzt werden.
1717 begann man daher etwas nördlicher - in der nähe der heutigen Strooidakkerk - mit dem Bau einer neuen Kirche und nach dreijähriger Bauzeit konnte diese 1720 eingeweiht werden.
Diese Kirche wurde 1805 durch die heute noch erhaltene Strooidakkerk ersetzt und nur die Kanzel stammt noch aus der alten Kirche.
Erst
1840 erhielt Paarl das Stadtrecht und spätestens mit dem Eisenbahnanschluss (1864) begann neben der Landwirtschaft auch der industrielle Aufschwung.
Heute hat hier die namenhafte Winzereigenossenschaft KWV ihren Firmenstammsitz. Aber nicht nur Wein sondern auch der Obstanbau spielt in der ganzen Gegend eine wichtige Rolle.
Die 11 Kilometer lange Main Street, zeigt das Paarl als Straßendorf angelegt wurde, ist eine wunderschöne Eichenallee und beidseits von vielen sehenswerten historische Gebäuden gesäumt.
2002 wurde Paarl mit dem benachbarten Wellington - im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform - vereinigt und diese neue Verwaltungseinheit erhielt den gemeinsam verbindenden Namen "Drakenstein" Local Municipality.
Die Sehenswürdigkeiten in der nächsten Umgebung und auch die empfehlenswerten Weingüter von Paarl finden Sie, wegen der Vielzahl, auf gesonderten Seiten.
 Afrikaans Language Museum
Das Sprachenmuseum befindet sich im Gideon Malherbe Haus und informiert über die Entstehung der jüngsten Germanischen Sprache. Am 14.08.1875 tagten in diesem Haus die Genootskap von Regte Afrikaners ( Gemeinschaft rechtschaffener Afrikaner), die feststellten das die Sprache der weißen
nichtbritischen Südafrikaner nicht mehr nur ein holländischer Dialekt ist und erklärten diese ihre Sprache als eigenständige Sprache. Sie nannten Ihre Sprache Afrikaans. Alsbald gründeten sie eine Zeitung auf Afrikaans. Am 15. Januar 1876 erschien die erste Ausgabe des "Die Afrikaanse
Patriot", die im Malherbe Haus gedruckt wurde. Verdienst dieser Zeitung war aber vor allem die nach und nach zunehmende Vereinheitlichung der Rechtschreibung und Grammatik von Afrikaans. Anfangs erschien die Zeitung monatlich und ab etwa 1890 wöchentlich.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00-13:00 und 14:00-17:00 Uhr Arboretum*
Das Arboretum befindet sich am östlichen Ufer des Berg River, grenzt unmittelbar an das südöstliche Stadtzentrum von Paarl und hier wurde bereits Ende des 17. Jahrhundert ein "Versuchsanbaugebiet für die landwirtschaftliche Nutzung afrikanischer aber auch außer-afrikanische Pflanzen"
eingerichtet. Die Idee war und ist bis in die heutige Zeit hervorragend, aber im relativ rauen Kapklima konnte man damals keine - in Europa begehrte - haltbaren Gewürze und Früchte produzieren.
am östlichen Ufer des Berg River, an der Market St., befindet sich ein einzigartiger Park, der täglich geöffnet ist. Über 700 Baumarten aus der ganzen Welt wurden hier schon vor Jahrzehnten, teilweise vor einigen hundert Jahren, gepflanzt und dokumentiert. Der Park ist
beliebt bei alt und jung und bietet sich gut zum Verweilen an. Eine Dokumentation über die unzähligen Baum- und Pflanzenarten gibt es im örtlichen Touristikbüro an der Main Street..
 Bird Santuary
Etwas nördlich vom Stadtzentrum, an der östlichen Strasse (R303) nach Wellington, finden sie dieses Vogelschutzgebiet. Mit Hilfe von einigen Vogelschutzvereinen Südafrikas entstand hier in den letzten Jahren ein für Südafrika einzigartiges Vogelschutzgebiet. Mehr als 250 Vogelarten
wurden hier bisher registriert und viele Vögel können von einigen Beobachtungsplätzen sicher beobachte werden.
Der Eintritt ist frei, aber Spenden sind immer Willkommen!
Öffnungszeiten: täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang flexibel. +
Das Drosdy, wie es schon der Name allein aussagt, war einst das Gerichtsgebäude, Gefängnis und diente auch Wohnsitz des örtlich zuständigen Drostes (Friedensrichter) von Paarl. Etwa 1878 wird diese Gebäude - im kapholländischen Stil - erstmal erwähnt, ist aber heute leider nicht mehr
im Ursprungszustand erhalten. Das Gebäude ist wegen seiner Fensteraufteilung, den Fassadenproportionen, dem Grundriss und der Reliefe ein typisches kapholländisches Gebäude. In historische Skizzen und Ansichten ist zwar auf der Längsseite noch ein Ziergiebel vorhanden, aber dieses
fehlen schmälert nicht den Eindruck.
Heute befindet sich im Gebäude ein Seniorenheim.
Dutch Reformed Church oder Old Zion Church
Die Jüdische Gemeinde weihte 1842, nach nicht einmal einjähriger Bauzeit, ihre Missionkirche. Nach schon wenigen Jahren war das Gotteshaus der aufstrebenden jüdischen Gemeinde zu klein, 1882 kaufte die Dutch Reformed Church das Gebäude sowie Grundstück, baute die Kirche in mehreren Bauabschnitten um und gab ihr das bis heute erhaltene harmonisch wirkenden neogotische aussehen. Zusätzlich
entstand der markante Kirchturm, das Pfarrhaus und ein weiterer Seitenflügel. Vor etwa 20 Jahren wurde diese Kirche aufwendig restauriert und strahlt seit dem wieder in ihrem einstigen Glanz.
Das ehemalige Pfarrhaus, an der Main Street, beherbergt eine hervorragende Sammlung von Antiquitäten, ein historisches Archiv sowie Fotos und Bilder aus der Stadtgeschichte.
Im Koetshuis - einem Nebengebäude - finden Sie einen kleinen Kunsthandwerks-Shop.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10:00-17:00 Uhr und Sa 9:00-13:00 Uhr
Die Strooidak Kerk ist heute die älteste noch erhaltene Kirche am Berg River und hat wegen ihrem Strohdach den Name "Strooidak" erhalten. Die Kirche wurde 1805 geweiht und ist eines der schönsten kap-holländischen Bauwerke im Drakenstein (Wineland).
Bei der ansonsten schlichten Fassade, setzen die wundeschönen vierseitigen Giebel einen besonderen Accent und auch auch im einfach gehaltenen Innenraum wird der Blick sofort auf die Kanzel gelenkt, welche noch aus dem Vorgängerbau stammt. Erwähnenswert ist aber auch der freistehende
Glockenturm (1811) neben und der interessante Friedhof hinter der Kirche.
Tooring Kerk
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